Eschborn: Chancen für ein Bürgerbad vertan

In ihrer jüngsten Sitzung hat die neue Koalition aus SPD, FDP, FWE und LINKE einen Beschluss aus 2015 aufgehoben, das Außenbecken im Wiesenbad (Freibad) von 25 auf 50 Meter auszubauen und somit die Wasserfläche zu verdoppeln. Die neue Koalition möchte stattdessen eine zusätzliche Schwimmhalle (d. h. ein Hallenbad) errichten. Bürgermeister Geiger (FDP) hat in seiner wöchentlichen Anzeige im „Eschborner Stadtspiegel“ nun geschrieben, der 2015 erfolgte Beschluss sei „bedauerlicherweise“ so gefasst worden.

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Dem 2015er Beschluss ging eine lange Diskussion voraus. Wir alle hatten gemeinsam in der Stadtverordnetenversammlung festgestellt, dass gerade an den heißen Sommertagen das Freibad völlig überfüllt ist. Die Wasserfläche ist an solchen Tagen aufgrund der Besuchermasse viel zu klein! Befördert wurde die Diskussion dadurch, dass dem erfolgreichen „Schwimmclub Westerbach“ (SCWE) für seine Meisterschaften ein 50-Meter-Becken fehlt. Wir konnten also mit einer Erweiterung des Außenbeckens das Problem für unsere Bürger beheben und zugleich dem SCWE noch etwas Gutes tun, sprich: zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Seit langer Zeit trommelt der „Schwimmclub Westerbach“ für ein 50-Meter-Becken – wie hier anlässlich des Fastnachtsumzuges 2015.

Tatsächlich „bedauerlich“ ist der neuerliche Beschluss von der SPD (die seinerzeit noch komplett mit uns stimmte), FDP, FWE und LINKE, berücksichtigt er nämlich ausschließlich das Interesse der Schwimmsportvereine und nicht das Interesse der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die auch in den nächsten Jahren kein Freibad mit einer ausreichenden Wasserfläche haben werden.

Koalition handelt gegen das Interesse von Gelegenheitsbesuchern

Wenn aus der neuen Koalition argumentiert wird, dass in den Schwimmsportvereinen auch Eschborner seien, so ist das richtig. Gerade im Sommer besuchen aber viele Eschborner das Schwimmbad als Gelegenheitsbesucher – sie sind im Normalfall nicht im SCWE engagiert. Außerdem wurden gut anderthalb Jahre verschenkt, in der im Rathaus unter Bürgermeister Geiger – auch hier: bedauerlicherweise – nichts passierte, da Beschlüsse, die dem Bürgermeister nicht genehm waren, völlig ignoriert wurden. Wir hätten sonst vielleicht schon diesen Sommer eine fertige Lösung! Die Wünsche des Kinderbeirates nach einem neuen Eltern-Kind-Bereich und einer Wasserrutsche wurden von der neuen Koalition ebenso ad acta gelegt.

Schade.

Dieser Beitrag wurde am 23. Februar 2017 als Leserbrief an lokale Zeitungen versendet und spiegelt meine persönliche Meinung wider.

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